Überalterung der Bevölkerung, beschleunigte Digitalisierung, Vertiefung der sozialen Spaltung – Deutschland steht in diesem Jahrzehnt vor enormen Herausforderungen, die sich nur gemeinschaftlich bewältigen lassen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die organisierte Zivilgesellschaft – allen voran die rund 600.000 gemeinnützigen Vereine. Doch die Zukunft vieler Organisationen ist wiederum durch die gesellschaftlichen Umbrüche, die sie mitgestalten sollen, bedroht. In der Studie „Foresight Zivilgesellschaft“ entwirft ZiviZ im Stifterverband Zukunftsszenarien und gibt Handlungsempfehlungen für die 2020er Jahre.
Unabhängig von den jeweiligen sozialräumlichen Rahmenbedingungen nennt die Studie fünf Maßnahmen, um Vereine, Stiftungen und andere gemeinnützige Akteure resilienter gegenüber Umweltveränderungen zu machen:
1. Zivilgesellschaft als Ort der gesellschaftlichen Integration und der Moderation gesellschaftspolitischer Konflikte stärken: Es sind unter anderem spezifische Qualifizierungsprogramme notwendig, um ehrenamtlich Engagierte beim Aufbau von Kompetenzen in der Konfliktvermittlung und -moderation zu unterstützen.
2. Digitale und analoge Engagementmöglichkeiten verknüpfen: Um vor allem ältere Menschen nicht abzuhängen, sollten Vereine den Ausbau hybrider Beteiligungsmöglichkeiten einfordern.
3. Die Stimme der Zivilgesellschaft in der Sozialraumplanung stärken: Orte des Austauschs müssen bei der Planung systematisch mitgedacht werden, um Gemeinschaftsflächen für Menschen verschiedener Milieus und Initiativen vor Ort zu haben.
4. Intersektorale Partnerschaften fördern: Um den Fachkräftemangel abseits der Metropolen entgegenzuwirken, sollten Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sektorübergreifend zusammenarbeiten und ein attraktives Arbeits- und Wohnumfeld schaffen.
5. Organisationskapazität und Zukunftskompetenzen stärken: Engagementfördernde Einrichtungen und Dachverbände müssen gemeinnützige Organisationen – mit Blick auf Personal, finanzielle Ausstattung und digitale Kompetenzen - fit für die Zukunft machen.
Quelle: idw