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Gewalt in Partnerschaften gestiegen

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat neue Zahlen veröffentlicht

Im neuen Lagebild Part­ner­schafts­ge­walt - Kri­mi­nal­sta­tis­ti­sche Aus­wer­tung für 2020 vom BKA wird deutlich: Die Gewaltbereitschaft in Partnerschaften nimmt zu.

Die Zahl der Gewaltopfer in Partnerschaften stieg um 4,4 Prozent von 141.792 Opfern im Jahr 2019 auf 148.031 Opfer im Jahr 2020. Hauptleidtragende sind Frauen: 80,5 Prozent der Opfer sind weiblich. Von den Tatverdächtigen sind 79,1 Prozent Männer. 37,9 Prozent der Taten werden durch Ex-Partner oder Ex-Partnerinnen begangen, der übrige Teil innerhalb bestehender Ehe- und Lebenspartnerschaften. Am häufigsten betroffen waren Opfer zwischen 30 und 40 Jahren. 139 Frauen und 30 Männer wurden im Jahr 2020 durch ihre aktuellen oder ehemaligen Partner oder Partnerinnen getötet.

Opfer von Partnerschaftsgewalt wurden im Jahr 2020 (jeweils vollendete und versuchte Delikte):

Opfer von Tötungsdelikten: 359 Frauen, 101 Männer

Opfer von vorsätzlicher einfacher Körperverletzung: 72.013 Frauen und 19.199 Männer

Opfer von Bedrohung, Stalking und Nötigung: 29.301 Frauen und 3.721 Männer

Opfer von Freiheitsberaubung: 1.567 Frauen und 192 Männer

Opfer von gefährlicher Körperverletzung: 12.449 Frauen und 5.570 Männer

Mehr als die Hälfte der Opfer (51,2 Prozent) lebte in einem gemeinsamen Haushalt mit der tatverdächtigen Person.

Zusätzlich schätzt eine aktuelle Studie des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE) die Kosten geschlechtsspezifischer Gewalt in der EU auf 366 Milliarden Euro pro Jahr. Die gesellschaftlichen Folgekosten von häuslicher und sexualisierter Gewalt gegen Frauen belaufen sich für Deutschland demnach auf ca. 54 Milliarden Euro pro Jahr, das ist die unglaubliche Summe von 148 Millionen Euro pro Tag.

Quelle: Präventionstag