Vernachlässigte, misshandelte Kinder und überforderte Eltern: Allein 2020 haben die Jugendämter in Deutschland über 60.000 Fälle von Kindeswohlgefährdung festgestellt. Das Gesundheitssystem muss hier ausreichend befähigt werden, gefährdete Kinder zu erkennen und bestmöglich mit medizinischer Expertise und Hilfe versorgen zu können, fordern Fachgesellschaften und Berufsverbände der Kinder- und Jugendmedizin in ihrem Positionspapier.
Die Autor:innen, darunter Prof. Dr. Dominik Schneider, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), sind sich einig: Kinder und Jugendliche können nur geschützt werden, wenn im Gesundheitssystem flächendeckende und nachhaltige Strukturen vorhanden sind. Dafür müssen Strukturen geschaffen und finanziert werden.
Ziel der Stellungnahme ist es, der Politik zu verdeutlichen, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, damit die Kinderkliniken und die niedergelassenen Kinder- und Jugendärzt/-innen Verantwortung übernehmen und ihren Beitrag zum Kinderschutz leisten können. Wichtige Eckpunkte sind z.B. Kinderschutzgruppen als integraler Bestandteil jeder Kinderklinik und feste Finanzierungsmodelle für Kinderschutzfälle.
Das Positionspapier ist hier abrufbar.
Quelle: Deutscher Präventionstag