Knapp ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands (30 Prozent) nimmt an Glücksspielen teil. 2007 war es noch mehr als die Hälfte (55 Prozent). Von diesen 30 Prozent haben allerdings 7,7 Prozent eine Glücksspielstörung.
Der Glücksspielatlas 2023 bündelt sämtliche Aspekte sowie Zahlen und Daten des Glücksspiels. Er gibt einen Überblick über das Glücksspielangebot und über die Suchtgefährdung.
Für den Bundes-Suchtbeauftragten Burkhard Blienert eine längst überfällige Grundlage für die Diskussion über den richtigen Umgang mit dem Glücksspiel und seinen Folgen: "Dass Glücksspielangebote mit schnellen und teils hohen Geldgewinnen locken, ist hinlänglich bekannt. Aber wie hoch das Suchtrisiko wirklich ist – und zwar ab dem ersten Spiel –, das weiß kaum jemand, auch nicht in der Politik. Wir brauchen dringend wirkungsvollere Maßnahmen gegen das illegale Automaten- und Onlinespiel. Und gerade bei Sportwetten sollten der Werbung schnellstmöglich engere Grenzen gesetzt werden. Es muss einfach Schluss sein mit den Sportwetten-Spots vor, nach und während der Sportberichterstattung selbst im Nachmittags- und Frühabendprogramm. Niemand will das, niemand braucht das und niemandem tut das gut. Baustelle Nummer drei sind die sogenannten Lootboxen in Onlinespielen. Wenn Jugendliche in scheinbar harmlosen Games gezielt auf das Spiel mit Geld und vermeintlichem Glück gelockt werden, dann stimmt etwas nicht. Auch hier brauchen wir in Deutschland wirkungsvolle Jugendschutzregelungen.“