Wie das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) informiert, werden Fotos vom Penis, sogenannte Dickpics, immer wieder ungefragt von für die Empfänger meist unbekannten Personen verschickt. Das ist kein Dirty Talk oder Sexting, sondern es geht dabei um die Ausübung von Macht.
Diese Fotos erreichen die meist weibliche Empfängerin (mitunter werden auch von Frauen Genitalbilder verbreitet) oft unvorbereitet per Messenger App, Social Media, Dating Portalen oder auch per Mail. Sind die Wut und das Entsetzen auch groß, zur Anzeige bringen es viele Betroffene nur selten. Doch das ist der einzige Weg, gegen diese spezielle Form der sexuellen Belästigung vor zu gehen.
Dickpic – was ist das eigentlich?
Ein Dickpic [setzt sich aus den englischen Begriffen dick (deutsch "Schwanz") und pic für picture (deutsch "Bild") zusammen] ist ein Kurzwort für ein Penisbild (Abbildung des männlichen Gliedes). Es wird ungefragt über das Internet, häufig über Social Media und Messenger-Dienste, verschickt. Das geschieht in der Regel aus exhibitionistischen oder Machtgründen und zählt als sexuelle Belästigung, wenn sie ohne Zustimmung des Empfängers erfolgt.
Auch sexuelle Belästigung im Internet kann eine Strafe nach sich ziehen!
Das Versenden von Dickpics gehört zur unaufgeforderten Verbreitung von pornographischen Schriften und ist laut § 184 Abs. 1 Nr.6 StGB eine Straftat. Das gilt auch für Bilder und Videos.
Handlungsempfehlung beim Empfang von unaufgeforderten Dickpics
Durch Screenshots Beweise sichern
Kontakt blockieren und melden
Bilder nicht weiterverbreiten
Betroffene können jederzeit eine Anzeige gegen den Täter erstatten.
Es gibt ein Online-Tool, welches es Betroffenen erleichtert, den Absender anzuzeigen. Dickstinction.com
Dort kann schnell und einfach eine formell korrekte Anzeige vorbereitet werden.
Für eine Anzeige werden folgende Angaben benötigt:
Datum angeben, an welchem das Dickpic empfangen wurde
Wie wurde das Dickpic zugestellt (Messenger App, Social Media Account, Mail etc.)?
Screenshot der Aufnahme
Namen oder Usernamen des Absenders (falls vorhanden und bekannt)
Eigene persönliche Daten angeben
Dickstinction erstellt für die Betroffenen nur eine rechtlich formelle Anzeige. Diese kann dann bei Onlinewachen hochgeladen, oder ausgedruckt bei der zuständigen Polizeidienststelle abgegeben werden.